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Einschub, veröffentlichte sie jedoch als Kuriosum in seinen
»Analecta Germanica« (Leipzig, 1894). Die Meinung eines
bloßen argentinischen Liebhabers zählt nicht viel; der Leser
mag von ihnen halten, was er will. Meine Version ist nicht
wörtlich, aber glaubwürdig.
Adam von Bremen schreibt:
»& Von den Völkern an der Grenze der Wüste, welche sich
auf der anderen Seite des Meerbusens ausbreitet, jenseits der
Länder, in denen das Wildpferd lebt, verdient vor allem das der
Urnen Erwähnung. Die Ungewissen oder phantastischen Er-
zählungen der Händler, die Gefahren der Reise und die Raub-
Überfälle der Nomaden erlaubten mir nie, sein Territorium zu
erreichen. Es steht für mich jedoch fest, daß seine unsicheren
und weitverstreuten Dörfer sich in den Niederungen der Weich-
sel befinden. Im Unterschied zu den Schweden bekennen sich
die Urnen zum wahren christlichen Glauben, den weder der
Arianismus noch der blutige Dämonenkult beflecken, aus de-
nen die Königshäuser von England und den anderen Völkern
des Nordens ihre Herkun8à ableiten. Es sind Hirten, Bootsleute,
Zauberer, Waffenschmiede und Lassojäger. Aufgrund der Un-
barmherzigkeit der Kriege treiben sie kaum Ackerbau. Die
Ebene und die Stämme, die sie durchstreifen, haben sie sehr
geschickt im Umgang mit Pferd und Bogen gemacht. Immer
gleicht man am Ende seinen Feinden. Die Lanzen sind länger
als die unseren, da sie ja die von Reitern und nicht von Bauern
sind.
Wie zu vermuten, ist ihnen der Gebrauch der Feder, des
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Tintenhorns und des Pergaments unbekannt. Sie meißeln ihre
Schri8àzeichen ein wie unsere Vorfahren die Runen, die Odin
ihnen offenbarte, nachdem er sich selber geopfert und neun
Nächte lang an einer Esche gehangen hatte.
Diesen allgemeinen Bemerkungen möchte ich die Geschichte
meines Gesprächs mit dem Isländer Ulf Sigurdarson hinzufü-
gen, einem Mann von ernsten und gemessenen Worten. Wir
begegneten uns in Uppsala in der Nähe des Tempels. Das
Holzfeuer war erloschen; durch die unregelmäßigen Spalten in
der Wand drangen die Kälte und die Morgendämmerung ein.
Draußen hinterließen die Grauwölfe, die das Fleisch der für die
drei Götter bestimmten Heiden fressen, ihre vorsichtige Spur
im Schnee. Unser Gespräch hatte auf Latein begonnen, wie
unter Kirchenmännern üblich, bald jedoch gingen wir zur
Sprache des Nordens über, die von Ultima àula bis zu den
Märkten Asiens reicht. Der Mann sagte:
: Ich bin aus dem Geschlecht der Skalden; mir genügte das
Wissen, daß die Dichtung der Urnen aus einem einzigen Wort
besteht, um mich auf die Suche nach ihnen zu machen und die
Reise auf mich zu nehmen, die mich in ihr Land führen sollte.
Nicht ohne Mühsal und Beschwerden erreichte ich es nach
Ablauf eines Jahres. Es war Nacht; ich bemerkte, daß die
Männer, die mir auf meinem Wege begegneten, mich sonder-
bar ansahen, und der eine oder andere Stein wurde nach mir
geschleudert. Ich sah den Lichtschein einer Schmiede und trat
ein.
Der Schmied bot mir Herberge für die Nacht. Sein Name war
Orm. Er sprach mehr oder minder die gleiche Sprache wie wir.
Wir wechselten einige Worte. Von seinen Lippen hörte ich zum
ersten Male den Namen des Königs, nämlich Gunnlaug. Ich
wußte, daß er seit dem letzten Krieg Fremde mit Argwohn
betrachtete und sie für gewöhnlich kreuzigen ließ. Um diesem
Los zu entgehen, das einem Menschen weniger angemessen ist
als einem Gott, machte ich mich an die Niederschri8à einer
Drápa, welche die Siege, den Ruhm und das Elend des Königs
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feierte. Kaum hatte ich sie auswendig gelernt, als zwei Männer
mich abholten. Mein Schwert wollte ich ihnen nicht überge-
ben, aber ich ließ mich führen.
Noch standen Sterne am Morgenhimmel. Wir kamen über
einen offenen Platz mit Hütten an den Seiten. Man hatte mir
von Pyramiden berichtet; was ich auf dem ersten der Plätze sah,
war ein gelber Holzpfahl. Auf der Spitze erblickte ich die
schwarze Figur eines Fisches. Orm, der uns begleitet hatte,
sagte mir, daß dieser Fisch das Wort sei. Auf dem nächsten
Platz sah ich einen roten Pfahl mit einer Scheibe. Orm wieder-
holte, das sei das Wort. Ich bat ihn, es mir zu verraten. Er sagte,
er sei ein einfacher Handwerker und wisse es nicht.
Auf dem dritten Platz, der der letzte war, sah ich einen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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