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wir zu den Landratten gehen? Aber sie sind alle tot; das hast du selbst
gesagt.«
»Ich sagte fast alle. Es ist auch gleich, ob sie es sind. Die
Ozonschicht muß sich früher oder später neu bilden. Verdammt, Graciela, die
gesamte wunderbare Oberfläche unseres Planeten wartet auf uns, damit wir aus
den Tiefen kommen und sie wieder
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besiedeln  wie es die ersten Amphibien vor eine Milliarde Jahren getan
haben!«
Sven Borg mischte sich ein. Er richtete seine Worte an die Bür-
germeisterin: »Es wäre möglich, Mary Maude. Wir haben eine vollständige
Mannschaft in diesem Raum.«
»Selbst falls ihr eine Mannschaft hättet& « begann die Bürger-
meisterin ruhig.
Er schüttelte den Kopf. »Nicht : wenn9 . Wir haben sie. N Taka
Rose ist eine qualifizierte Schiffslenkerin. Dennis und ich können
navigieren& «
»Ganz sicher nicht! Dennis ist nur für die Navigation eines
Flugzeugs qualifiziert. Glaubst du, daß noch irgendwelche Funk-
signale existieren?«
»Wahrscheinlich nicht«, stimmte Borg zu. »Aber wir könnten uns nach den
Sternen richten& «
»Unter Wasser gibt es keine Sterne«, rief sie ihm ins Gedächt-
nis.
»Wir könnten jede Nacht zur Positionsbestimmung auftauchen!
Vertrau mir, Mary Maude. Dennis und ich können die Countess
überall dorthin bringen, wohin wir müssen! Und Graciela kann zumindest den
Steuermann ablösen. Und die Ng Woda-Brüder sind Ingenieure; früher gehörten
sie zu Roses alter Mannschaft.«
»Ach, Sven«, sagte die Bürgermeisterin traurig. »Du redest von einer
Rumpfmannschaft. Eine Person pro Aufgabe  glaubst du nicht, daß ihr ab und zu
schlafen müßt?«
»Es gibt Autopiloten.«
»Wenn Sie noch funktionieren!«
»Wir glauben, daß sie noch funktionieren, Mary Maude«, sagte
Borg bedeutungsschwer. »Wir haben alles nur mögliche über-
prüft.«
Die Bürgermeisterin machte ein gereiztes Gesicht. »Aber im
Meer sitzen euch die Kraken im Nacken«, sagte sie. »Sobald ihr
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eine Mannschaft zum Dockgebiet schickt, um mit den Reparatur-
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arbeiten zu beginnen, wird sie angegriffen werden; das wissen wir doch!«
»Ja, das stimmt«, bestätigte Borg. »Falls wir das Schiff im
Dock reparieren. Nicht, wenn wir die Reparaturen an einem an-
deren Ort erledigen.«
Graciela setzte sich kerzengrade auf; ihre Müdigkeit war ver-
gessen. Hier ging etwas vor sich, das sie nicht erwartet hatte!
Borg drehte sich zu Dennis McKen um. »Soll ich euch zeigen, wovon wir hier
reden?«
»Mach das«, sagte McKen grimmig. Als dann der große Meteo-
rologe sich dem Bildschirm der Bürgermeisterin widmete, richte-
te er das Wort an seine Mutter. »Wir haben es alles durchdacht.
Hier ist die Countess, so wie sie jetzt ist.«
Der Schirm verschwamm und zeigte dann die Atlantica Coun-
tess, eine einhundert Meter lange Hülle, die dunkel in ihrem
Dock hing. Der Heckantrieb war mitsamt dem Gehäuse ver-
schwunden. Genau wie die Bugfinnen, aber Graciela konnte er-
kennen, daß die Finnen lediglich abgerissen worden waren; die
Kabel und Verstrebungen waren immer noch intakt. Bei den
Heckfinnen sah es nicht schlimmer aus, und bei den Steuer-
bordmaschinen fehlten nur die Propeller.
»Wir werden sie reparieren«, sagte McKen zufrieden, »aber nicht hier, sondern
an der Oberfläche. Wir werden alles aufladen
 dann werden wir die Ballasttanks ablassen. Wie ihr seht, liegt alles
Notwendige schon bereit.« Auf dem Schirm konnte man sehen, daß das stimmte.
Auf dem Verladedock lagen Werkzeuge, Ersatzteile, Finnen, Schweißbrenner,
Lötkolben. »Ich schätze«, sagte er, »daß wir zwölf Stunden benötigen. Das ist
natürlich nur ein Notbehelf, aber er wird ausreichen, um uns, sagen wir ein-
mal, zu einer Insel zu bringen.«
Ein langes Schweigen trat ein. Alle schauten auf die Bürgermei-
sterin. »Das meint ihr ernst, nicht wahr?« fragte sie endlich.
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»Wir meinen es sehr ernst, Mary Maude«, sagte Sven Borg.
»Es wird funktionieren.«
»Das könnte es«, gab sie zu. »Ihr werdet Hilfe beim Verladen von dem Zeug
benötigen& Und wir werden euch nicht viel Provi-
ant mitgeben können. Höchstens für sechs Wochen.«
Dennis McKen sah zu N Taka Rose, die nickte. »Wenn das nicht ausreicht, sind
wir sowieso erledigt«, sagte sie.
Die Verlademannschaften arbeiteten in fast vollständiger Dun-
kelheit, um keine unwillkommene Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Falls es
draußen Beobachter gab, dann zeigten sie sich jedenfalls nicht.
Als die größten Teile irgendwie an Bord gebracht worden wa-
ren, wurden NTaka Rose und Graciela Navarro von der Schleppe-
rei abgelöst, damit sie die Systeme des alten U-Boots überprüfen konnten. Sie
betraten den Pilotraum und stolperten beinahe im
Dunkeln  die einzige Beleuchtung kam von ihren Handlampen.
Rose setzte sich in den Pilotensessel, sah zu Graciela auf, seufz-
te und drückte den Einschaltknopf.
Zuerst rührte sich gar nichts, in den metallenen Eingeweiden der Atlantica
Countess. Doch die alten Energieakkumulatoren hatten immer noch genug Kraft,
um schließlich die Kontrollstäbe aus dem Reaktorkern zu ziehen. Die Nadel der
Temperaturanzei-
ge stieg langsam, als die Kernspaltung sich zu beschleunigen begann. Langsam
und behutsam setzte Rose den Reaktionsgrad herauf, bis die Nadel unsicher im
Achthundert-Grad-Bereich ste-
hen blieb. Mit vor Anspannung verzerrtem Gesicht schaltete sie die Generatoren
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zu.
Die Energieanzeigen zeigten auf Ladung. Rose entspannte sich und sah zu
Graciela herüber. »So weit, so gut«, sagte sie gei-
stesabwesend. Vorsichtig wartete sie eine Minute, bevor sie das
Ventilationssystem aktivierte. »Licht«, befahl sie dann und sah stirnrunzelnd
auf das Pult, und vom Ingenieurssitz schaltete
Graciela die Notbeleuchtung ein.
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Über ihnen flammten Lampen auf. Aus den Gängen draußen, wo Dennis McKen und
die anderen die großen Reparaturteile festzurrten, erklang ein Aufschrei. Rose
lächelte. »Weißt du«, sagte sie gelassen, »ich denke, das verdammte Ding läuft
doch noch. Jetzt gehen wir die Checklist durch. Ballastpumpen!«
Nacheinander überprüften sie Antriebsmaschinen, Pumpen, Luft-
erneuerer, Süßwassersysteme, Nahrungskühlräume und Ver-
ständigungssysteme.
Nach langen toten Jahren war das alte Unterseeboot wieder zum Leben erwacht.
»Nun«, erklärte Rose mit einem hoffnungsfrohen Lächeln, »das ist alles, was
wir im Augenblick unternehmen können. Laß uns das Material überprüfen.« Doch
als sie sah, wie McKen die gro-
ßen Teile festgeschnallt hatte, wurde sie wütend: »Willst du uns umbringen?
Das ganze Zeug muß gesichert werden! Wenn wir die Oberfläche durchstoßen, wird
das ganze U -Boot aus dem
Wasser kommen und wieder zurückstürzen! Willst du, daß die
Sachen hier in der Gegend herumfliegen?« Und während drei
Mannschaftsmitglieder die letzten Geräte an Bord brachten, s i-
cherte der Rest schnaubend und ächzend die Ladung.
Als sie fertig waren, erklang ein ärgerliches Aufstöhnen aus der
Kombüse, wo Ng Woda Eustace den restlichen Proviant verstau-
te. Mit wütendem Gesicht kam er heraus. »Ich habe einen
Schluck aus der Wasserversorgung genommen«, sagte er. »und das Zeug schmeckte
scheußlich! Werden wir das etwa trinken müssen?«
»Wir könnten die Tanks fluten und sie über die Kuppel-
Versorgung auffüllen«, sagte Rose nachdenklich.
»Wir haben die Zeit nicht!« schrie Dennis McKen.
Sie nickte. »Wir haben schon lange genug gebraucht. Wir wer-
den auch die Süßwassertanks ablassen; sobald wir hier raus sind, können wir
sie über die Meerwasserentionisierhehr auffül-
len  dann wird nur für eine Weile niemand etwas zu trinken ha-
ben.« Sie sah sich nachdenklich um. »Ich frage mich, was wir sonst noch
vergessen haben«, sagte sie wie zu sich selbst. Dann
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